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Was ist ISO?

Belichtung, Grundlagen

Die gesamte Belichtung eines Bildes wird durch das Einstellen der Blende, Verschlusszeit und ISO bestimmt. Der Zusammenhang zwischen diese drei Einstellungen wird das Belichtungsdreieck genannt. In anderen Beiträgen wurden die Blende und die Verschlusszeit besprochen, in diesem Artikel werde ich das ISO besprechen.

Was ist ISO?

ISO ist eine Standardnorm womit in der Fotografie die Lichtempfindlichkeit von fotografischen Filmen für einen analogen Kamera oder die Empfindlichkeit des Sensors einer digitalen Kamera ausgedrückt wird.

Je empfindlicher der Film oder der Sensor, desto weniger Licht für einen gut belichtete Foto benötigt wird.

Die Lichtempfindlichkeit wird als Zahl ausgedrückt, en kann zwischen 25 und 3200 (Film) bzw. zwischen 50 und über 100000 (Sensor) variieren. Eine höhere ISO-Zahl bedeutet eine höhere Lichtempfindlichkeit.

ISO, ASA und DIN

Früher, im analogen Zeitalter, gab es 3 verschiedene Standards, mit denen die Filmempfindlichkeit ausgedrückt wurde.

Beim linearen ASA-Standard (American Standard Association) bedeutet eine Verdoppelung des Gewichts eine Verdoppelung der Filmempfindlichkeit. Bei strahlendem Sonnenschein genügt ein unempfindlicher 100 ASA Film. Eine Verdoppelung des ASA-Wertes bedeutet eine Verdoppelung der Filmempfindlichkeit.

Die deutsche DIN-Norm (Deutsches Institut für Normung) war logatrithmisch. Bei strahlendem Sonnenschein reicht eine unempfindliche DIN 21 DIN-Fim aus. Eine Erhöhung der DIN-Zahl um 3 bedeutet eine Verdoppelung der Filmempfindlichkeit.

ISO steht für International Organization for Standardization und ist ein internationaler Zusammenschluss nationaler Normierungsorganisationen. Die beiden ASA- und DIN-Werte wurden zusammengefasst, z.B. ISO 100/21° oder ISO 400/27°.
In der Praxis wird aber das DIN-Teil oft weggelassen und redet man einfach von 100 ISO, 400 ISO, usw., und sogar noch von 400 ASA.

Da die digitale Fotografie sich erst viel später entwickelt hat, gibt es hier kein ASA oder DIN-Angaben mehr. Man redet also nur von 100 ISO, 800 ISO, usw.

ISO und Körnung

Die Lichtempfindlichkeit eines Films wird durch eine Schicht lichtundurchlässiger Silberhalogenkörper bestimmt. Ein höherer ISO-Wert bedeutet, dass die Schicht lichtempfindlicher ist. Die Silberhalogenkörper sind dann größer, sodass mehr Photonen eingefangen werden können. Das bedeutet, dass für ein gut belichtetes Foto weniger Licht benötigt wird.

Die Lichtempfindlichkeit ist für alle Fotos auf einer Filmrolle gleich und wird vorab durch die Wahl des Films bestimmt.

Eine Folge der größeren Silberhalogenkörper besteht darin, dass sie vor allem in den dunklen Bereichen mit wenig Licht auf dem Foto sichtbar werden. Diese Körnung kann besonders in der Schwarz-Weiß-Fotografie schön sein und für zusätzliche Atmosphäre sorgen. Das Foto wird aber auch weniger scharf.

Bei größeren Filmformaten, wie Mittelformat oder Großformat, wird das Foto bei gleicher Lichtempfindlichkeit weniger körnig.

ISO und Räuschen

Eine Digitalkamera erfasst das Bild mit einem lichtempfindlichen Sensor. Die Lichtempfindlichkeit wird durch die ISO-Einstellung bestimmt und kann für jedes Foto separat eingestellt werden. Die Empfindlichkeit des Sensors steigt mit einer höheren ISO-Einstellung durch die Verstärkung des Bildsignals. Das bedeutet, dass zum Aufnehmen eines Fotos weniger Licht benötigt wird. Allerdings erhöht sich durch die Verstärkung des Signals auch das Rauschsignal, wodurch mehr Rauschen auf dem Foto sichtbar wird. Dieses Problem ist umso größer, je kleiner die Rezeptoren sind, etwa bei kleineren Sensoren mit vielen Megapixeln.

Eine größere Körnung auf Filmen kann schön sein, aber digitales Rauschen ist oft weniger angenehm und man möchte es so weit wie möglich vermeiden. Es kann in der Nachbearbeitung auch herausgefiltert werden, allerdings gehen dann Informationen verloren. Versuche daher, den ISO-Wert so niedrig wie möglich zu halten. Probiere es aus und finde heraus, was dir gefällt und was akzeptabel ist

Welche ISO-Einstellung wählen?

Gerade bei der analogen Fotografie ist es sinnvoll, vor dem Fotografieren die Lichtverhältnisse sorgfältig abzuschätzen, um eine sinnvolle Entscheidung für die Filmrolle treffen zu können. Die folgende Tabelle ist eine grobe Richtlinie, da ich sie selbst anwende. Ich empfehle dir, selbst viel zu experimentieren, damit du weißt, welche ISO-Werte du für deine Fotografie am liebsten verwendest.

ISO
100 Draußen, sehr sonnige Bedingungen
200 Draußen teilweise bewölkt
400 Draußen bewölkt, regnerisch oder viel Schatten. Innen gut beleuchteter Bereich
800 Dunklere Innenräume ohne Blitz
1600 Abendfotografie
3200 Nachtfotografie

Vergesse nicht, den ISO-Wert der Kamera einzustellen! Bei moderneren Kameras kann dies automatisch über den DX-Code des Films erfolgen, bei älteren Kameras stellt man dies manuell ein. Man kann den ISO-Wert auch anders als den tatsächlichen Wert der Filmrolle einstellen. Dies wird als Pushen oder Pullen bezeichnet. Darauf werde ich in einem anderen Artikel eingehen.

Bei einer Digitalkamera kann man den ISO-Wert pro Bild anpassen, wenn die Belichtung noch nicht gut ist. Bei viel Licht verringerst du den ISO-Wert und bei schwachem Licht erhöhst du den ISO-Wert. Ich empfehle nicht, die automatische ISO zu verwenden. Und vergesse nicht, den ISO-Wert nach der Aufnahme wieder herunterzudrehen, um unnötiges Bildrauschen zu vermeiden.

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